Österreichische Akademie für Psychologen | ÖAP

Kinder-, Jugend- und Familienpsychologie in Tirol

Wo sind wir tätig?

Im niedergelassenen Bereich:

  • in freien Praxen/Ordinationen und Praxisgemeinschaften
  • in privaten Einrichtungen des Gesundheitswesens
  • in gemeinnützigen Vereinen

In öffentlichen Einrichtungen:

  • im Gesundheitswesen (Krankenhäuser, stationäre Einrichtungen…)
  • im pädagogischen Bereich (z. B. Schulen, Kindergärten, ...)
  • in (Familien-) Beratungsstellen
  • in der Kinder- und Jugendhilfe
  • im Gerichtswesen

und anderen ...

Wir unterstützen Sie!

  • bei kritischen Themen der Entwicklung:
    z.B. Eintritt in Kinderbetreuungsstätten, Schuleintritt, Pubertät, Sexualität
  • bei familiären Veränderungen:
    z.B. Trennung und Patchworkfamilie, Arbeitslosigkeit
  • bei Verhaltens- und emotionalen Auffälligkeiten:
    z.B. Schrei-, Schlaf-, Fütterstörungen, Einnässen, gehäufte Wutanfälle, ADHS, Rückzug, depressive Verstimmungen, Ängste, selbstverletzendem Verhalten, Suizidalität, Essstörungen, Suchtverhalten, übermäßiger Medienkonsum (Handy, PC, TV, Spielkonsole…)
  • bei traumatischen Ereignissen:
    z.B. Tod oder Verlust einer Bezugsperson, Gewalterfahrungen, sexuellem Missbrauch
  • bei neuropsychologischen Fragestellungen:
    z.B. Entwicklungsverzögerungen, Wahrnehmungs- und Entwicklungsstörungen, Autismus- Spektrum-Störungen, Auswirkung von Hirnschädigungen und neurologischen Erkrankungen auf Erleben und Verhalten
  • bei Behinderungen, chronischen Erkrankungen:
    z.B. Diabetes, Cerebrale Bewegungsstörungen, Epilepsien
  • bei psychosomatischen Symptomen:
    z.B. Kopfweh, Bauchweh, Übelkeit
  • bei Problemen im schulischen Kontext:
    z.B. Prüfungsängste, Mobbing, Konzentrations- und Lernschwierigkeiten

und anderen psychischen Problemen und psychologischen Fragestellungen.

Warum zum/r Kinder-, Jugend- und Familienpsycholog:in?

Wir Psycholog:innen sind Expert:innen für das Erleben und Verhalten von Menschen und deren Entwicklung über verschiedene Lebensabschnitte. Eine besondere Stärke von uns Psycholog:innen ist unsere universitäre Grundausbildung und entsprechende Kenntnisse evidenzbasierter Methoden in Diagnostik, Beratung und Behandlung von Menschen mit emotionalen- und Verhaltensauffälligkeiten. Im Zuge eines mindestens fünfjährigen Studiums haben wir - wie kein anderer Gesundheitsberuf - umfassendes Wissen über das menschliche Erleben, Denken und Verhalten erworben.

Angebote von Kinder-, Jugend- und Familienpsycholog:innen

Prävention

Die Erziehung von Kindern stellt für Eltern eine sehr anspruchsvolle und komplexe Herausforderung dar. Informationsabende, Vorträge, Gesprächsrunden für (werdende) Eltern zu allgemeinen oder speziellen Entwicklungs- und Erziehungsfragen ermöglichen eigene Erziehungs- und Werthaltungen zu reflektieren, Erziehungserfahrungen auszutauschen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Elternberatung, Familiencoaching etc. können helfen elterliches Selbstvertrauen zu stärken, durch positives Erziehungsverhalten die Entwicklung von Kindern zu fördern, eventuelle Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und Lösungsstrategien für mögliche Problemsituationen schon im Vorhinein zu entwickeln.

Diagnostik

Die klinisch-psychologische Diagnostik erfolgt anlässlich einer konkreten Fragestellung und dient unter anderem der Abklärung von Stärken und Schwächen des Kindes. Zeigen sich Auffälligkeiten im Verlauf der kindlichen Entwicklung, so kann im Rahmen einer klinisch-psychologischen Diagnostik eine Abklärung der Symptome und ihrer möglichen Ursachen erfolgen. Dadurch wird ein klareres Verständnis für die Schwierigkeiten des Kindes, des Jugendlichen oder der Familie gewonnen und eine eventuell notwendige weitere Behandlung kann individuell geplant werden.

Beratung

Die klinisch-psychologische Beratung dient der Stärkung der emotionalen und sozialen Stabilität des Kindes oder des Jugendlichen und seines Umfeldes. Die klinisch-psychologische Beratung der Eltern oder wichtiger Bezugspersonen stellt insbesondere bei jüngeren Kindern einen wesentlichen Teil der Behandlung dar. Im Rahmen von Gesprächen wird erarbeitet, wie Bezugspersonen durch eigenes Verhalten unterstützen und (wieder) positiven Einfluss auf Kinder/Jugendliche nehmen können.

Behandlung/Therapie

Die klinisch-psychologische Behandlung/Therapie kann als Einzelarbeit, Familienarbeit und/oder in Gruppen (Kinder/Jugendliche bzw. Eltern/Familie) erfolgen. Dabei werden das Alter und der Entwicklungsstand des Kindes besonders berücksichtigt. Die klinisch-psychologische Intervention umfasst daher neben therapeutischen Gesprächen bevorzugt auch spielerische und kreative Methoden bei jüngeren Kindern. Die Interventionen beinhalten jeweils Techniken verschiedener psychotherapeutischer Methoden und Behandlungsansätze aus wissenschaftlich abgesicherten Fachgebieten.

Was bedeuten unsere Berufsbezeichnungen?

Gesundheitspsycholog:innen

haben nach ihrem Studium eine rund zweijährige theoretische und praktische Ausbildung, begleitet durch Supervision und Selbsterfahrung, absolviert. Das Hauptziel von Gesundheitspsycholog:innen ist es, die physische, psychische und soziale Gesundheit von Individuen oder Gruppen zu erhalten, zu fördern und/oder weiter auszubauen. Sie sind Expert:innen für gesundheitsbezogene psychosoziale Risiken, sowie Ressourcen und Stärken. Sie unterstützen beispielsweise bei der Umsetzung von gesundheitsfördernden Maßnahmen (z.B. Entspannungstechniken), beim Stressmanagement, der Förderung positiver sozialer Beziehungen, dem verantwortungsvollen Umgang mit virtuellen Medien, zum Beispiel dem Handy usw.

Klinische Psycholog:innen

haben ebenfalls nach ihrem Studium eine rund zweijährige theoretische und praktische Ausbildung, begleitet durch Supervision und Selbsterfahrung, absolviert. Diese befähigt zur Diagnostik und Behandlung von psychischen Störungen. Viele haben Zusatzaus-bildungen, weitere Spezialisierungen und Zertifizierungen. So ist z.B. die “Klinische Neuropsychologie” ein Spezialgebiet der Klinischen Psychologie.

Der klinisch-psychologischen Behandlung/Therapie

geht in der Regel eine diagnostische Analyse und Erarbeitung therapeutischer Ziele voraus. Klinisch-psychologische Diagnostik und die darauf aufbauende Erstellung von Befunden, Zeugnissen und Gutachten ist eine nach dem Psychologengesetz 2013 Klinischen Psycholog:innen vorbehaltene Tätigkeit. Klinisch-psychologische Behandlung/Therapie arbeitet auf der Basis einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung in einem geschützten Rahmen. Klinische Psycholog:innen sind nicht an eine spezielle Therapiemethode gebunden. Sie gehen von den psychologischen Theorien zur jeweiligen Störung aus und wählen geeignete wissenschaftlich geprüfte Behandlungsmethoden. In der klinisch-psychologischen Behandlung/Therapie können daher Elemente aus verschiedenen Therapierichtungen kombiniert werden. Auch neuropsychologische Behandlungen/Therapien wie z.B. Aufmerksamkeitstraining, Gedächtnistraining, Neurofeedback können ein Bestandteil der Behandlung sein. Im therapeutischen Prozess erfolgt eine kontinuierliche Kontrolle des Fortschritts und der Erreichung der therapeutischen Ziele.

Was kosten klinisch-psychologische Leistungen?

Psychologische Behandlung/Therapie: Die Kosten einer klinisch-psychologischen Behandlung/Therapie unterscheiden sich je nach Art und Gesamtdauer der Behandlung sowie dem jeweiligen Stundensatz der jeweiligen Klinischen Psycholog:innen (in Tirol für die Behandlung im Einzelsetting derzeit ab ca. Euro 80.-/Einheit aufwärts). Eine Teilrefundierung der Kosten ist über eine zusätzlich abgeschlossene private Krankenversicherung möglich. Aufgrund unterschiedlicher Tarifeinstufungen empfiehlt es sich, die Möglichkeit und Höhe der Teilrefundierung mit der Versicherung vorweg zu klären.

Psychologische Diagnostik:

Auch die Kosten einer klinisch-psychologischen Diagnostik unterscheiden sich je nach Dauer, Fragestellung und Stundensatz der Klinischen Psycholog:innen (womit sich die Gesamtkosten in Tirol derzeit in etwa auf Euro 400.- bis Euro 800.- belaufen). Allerdings kann die klinisch-psychologische Diagnostik, die laut Überweisungsschein zur Abklärung einer krankheitswertigen Störung dient, als Leistung der Gesundheitskasse bei Vertrags- oder Wahlpsycholog:innen in Anspruch genommen werden. D.h. die Kosten für die Diagnostik werden (teilweise) von Ihrer Versicherung übernommen. Merke: Für auf dem Überweisungsschein notierte Fragestellungen bzw. Verdachtsdiagnosen “Intelligenzminderung” und “Lese- und Rechtschreibstörung” (oder andere schulbezogene Teilleistungsschwächen) übernehmen die Kassen jedoch keine Kosten.

Was bedeutet der Zusatz Vertragspsycholog:in?

Vertragspsycholog:innen haben einen Vertrag mit den Krankenversicherungsträgern und können die Kosten für die klinisch-psychologische Diagnostik direkt mit diesen (meist vollständig) verrechnen.
Um klinisch-psychologische Diagnostik auf Kosten der Krankenkasse zu erhalten, ist eine ärztliche Zuweisung per Überweisungsschein (durch Vertragsärzt:innen oder Wahlärzt:innen: Fachärztin/Facharzt für Allgemeinmedizin, für Kinderheilkunde (Kinderärztin/Kinderarzt), für Innere Medizin, für Psychiatrie oder für Neurologie) oder auch die einer Psychotherapeutin bzw. eines Psychotherapeuten erforderlich. Auf dem Überweisungsschein müssen eine Verdachtsdiagnose und eine präzise Fragestellung angegeben werden.

Was bedeutet der Zusatz Wahlpsycholog:in?

Für die klinisch-psychologische Diagnostik bei Wahlpsycholog:innen gibt es die Möglichkeit einer teilweisen Kostenerstattung durch die zuständige Gesundheitskasse.
Nach Abschluss der klinisch-psychologischen Diagnostik muss das Honorar zunächst von Ihnen vorausgestreckt werden. Anschließend werden die ausgestellte Honorarnote, der Überweisungs-schein und Ihre Zahlungsbestätigung mit dem Ansuchen um (teilweise) Kostenrückerstattung beim Versicherungsträger eingereicht. In der Regel erfolgt die Rückerstattung innerhalb weniger Tage. Dabei beträgt der von der Kasse rückerstattete Betrag erfahrungsgemäß etwa die Hälfte bis zu 2/3 der Gesamtkosten. Hierzu ist wichtig zu erwähnen, dass die Kassen so gut wie nichts zu einer oft notwendigen ausführlichen Befundbesprechung und die damit einhergehende Beratung (z.B. der Eltern) beitragen! Nach Möglichkeit kann aber eine umfassende Beratung dazu beitragen teure Therapien zu vermeiden.


(für den Inhalt verantwortlich: Mag. Gerhard Nosko, Mag.a Janet Kappelmann, Mag.a Dusica Tepic)