01.06.2022 von 19:00 bis 21:00 Uhr | Zoom

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Konfliktpunkte und Lösungsversuche in Deutschland - Möglichkeiten für Österreich

Nach einem langjährigen Diskussionsprozess wurde in Deutschland im Herbst 2019 ein neues Gesetz zur Ausbildung von Psychotherapeut: innen verabschiedet, dem wenige Monate später eine Approbationsordnung folgte. Was waren die Haupt-Konfliktpunkte, was waren Positionen der Berufsverbände und der Hochschulen, und welche Lösungen wurden gefunden? Prof. Rief als Sprecher der Kommission "Psychologie und Psychotherapie-Ausbildung", die im Namen der universitären Psychologie Positionen ausgearbeitet und den politischen Prozess begleitet hat, berichtet über seine Erfahrungen. Dabei werden Grundfragen zum Berufsbild Psycholog:in, Psychotherapeut:in, Psychotherapie als akademische Disziplin, und zum Spannungsverhältnis zwischen Wissenschaft und Praxis angesprochen. Zwischenzeitlich sind die meisten deutschen Universitäten bereits in der Umsetzung der Studiengänge, und es stellt sich deshalb ganz besonders die Frage, was man ggf. vielleicht hätte anders/besser machen können. Die Diskussion wird sich um die Frage drehen, ob und welche der Erfahrungen auf die Situation in Österreich übertragbar sind.

Referent:
Prof. Dr. Winfried Rief, Professor für klinische Psychologie und Psychotherapie, Philipps Universität Marburg. Leiter der Psychotherapie-Ambulanz Marburg und des postgradualen Ausbildungsgangs für Psychotherapie. Approbierter psychologischer Psychotherapeut und Supervisor.
Professor Rief arbeitete viele Jahre in psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken, bevor er im Jahr 2000 das Angebot einer Professur an der Philipps Universität annahm. Er spezialisierte sich auf somatoforme Beschwerden, Klassifikation chronischer Schmerzsyndrome, und in neuerer Zeit zunehmend auf die Themen Placebo-und Nocebo-Mechanismen. Die Initiative einer Arbeitsgruppe unter seiner Leitung führte 2009 zur Einführung der neuen Diagnose "chronische Schmerzen mit psychischen und somatischen Faktoren" (ICD-10 GM F45.41). Als Co-Chair zusammen mit Professor Treede und einer internationalen Arbeitsgruppe entwickelte er ein neues Klassifikationssystem für chronische Schmerzen, das 2019 in den finalen Entwurf von ICD-11 aufgenommen wurde. Als Sprecher einer DFG- Forschergruppe arbeitete er an Placebo-und Nocebo- Mechanismen bei verschiedenen körperlichen Krankheiten (Herzchirurgie, Schmerzsyndrome, Depressionen). Von 2011 bis 2020 war Professor Rief DFG-Fachkollegiat, auch in der entsprechenden DFG-Gruppe für klinische Studien. Er war Gastprofessor an den Universitäten Harvard Medical School, Boston (2004/2005), University of Auckland Medical School (2002) und University of California San Diego (2009/2010). Er erhielt verschiedene wissenschaftliche Preise, unter anderem den Distinguished Researchers Award in Behavioral Medicine in 2014 und den Preis der Europäischen Psychosomatischen Medizin EAPM 2020.

Um Anmeldung wird bis spätestens 31.05.2022 gebeten.

Laut Begutachtung durch den BÖP wird die Veranstaltung im Ausmaß von 2 Einheiten als Fortbildung laut Psychologengesetz 2013, BGBl. I 182/2013 anerkannt.

Wir weisen Sie darauf hin, dass die Aufzeichnung von Online-Veranstaltungen - auch für den privaten Gebrauch - unzulässig ist. Eine solche Aufnahme greift in die Persönlichkeitsrechte der Vortragenden sowie der erkennbaren TeilnehmerInnen ein und stellt einen Verstoß gegen die DSGVO dar.

Weitere Infos

Referent/in

Prof. Dr. Winfried Rief

Veranstaltet von

• Fachsektion Psychotherapie

Landesgruppen / Fachsektionen

• Fachsektion Klinische Psychologie
• Fachsektion Psychotherapie

Veranstaltungsort

Online via Zoom