Bindungsstörung oder (und) Autismus-Spektrum-Diagnose?
Veranstaltung hat bereits begonnen
26.05.2021 von 18:30 bis 20:00 Uhr | Zoom
Details
Der quirlige und originelle Kevin ist knapp sechs Jahre alt und lebt seit seinem 7. Lebensmonat in einer Pflegefamilie. Es besteht der Verdacht auf ein fetales Alkoholsyndrom (multipler Substanz- Konsum während Schwangerschaft der leiblichen Mutter). Die Pflegemutter kommt nun mit Kevin zur Diagnostik, da ihr Parallelen zwischen ihm und ihrem 18-jährigen leiblichen Sohn, der mit dem Asperger-Syndrom diagnostiziert ist, aufgefallen sind.
Viele KollegInnen kennen ähnliche Fragestellungen: Zeigt Kevin Symptome einer reaktiven Bindungsstörung oder eines Autismus? Testet er die Tragfähigkeit der emotionalen Bindung oder hat er keine andere Strategie, um mit einer für ihn unverständlichen, unvorhersehbaren Situation umzugehen?
In ihrem äußerlich sichtbaren Verhalten zeigen Kinder im Autismus-Spektrum und Kinder mit Bindungsstörungen oft deutliche Überlappungen, während die dahinterliegenden Ursachen auseinander gehen können. Laut aktueller Diagnosekriterien schließt das Vorliegen einer Autismus-Spektrum-Diagnose eine Bindungsstörung aus. Eine Möglichkeit der differentialdiagnostischen Einschätzung bietet das von Heather Moran und Team entwickelte "Coventry Grid". Gleichzeitig deuten klinische Beobachtungen in der Praxis und Studien darauf hin, dass beide Diagnosen vorliegen können bzw. Kinder mit Autismus ein erhöhtes Risiko für Bindungsstörungen haben.
In diesem Vortrag soll auf die Gemeinsamkeiten der beiden Diagnosen und Vorgangsweisen zur differentialdiagnostischen Einschätzung eingegangen werden. Gleichzeitig diskutieren wir die Möglichkeit einer Bindungsstörung, die auf dem Hintergrund einer neurodiversen Wahrnehmung entstehen kann.
ReferentIn: Dr.in Kathrin Hippler, Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin
Um Anmeldung wird bis spätestens 25.05.2021 gebeten.
Laut Begutachtung durch den BÖP wird die Veranstaltung im Ausmaß von 2 Einheiten als Fortbildung laut Psychologengesetz 2013, BGBl. I 182/2013 anerkannt.
Wir weisen Sie darauf hin, dass die Aufzeichnung von Online-Veranstaltungen - auch für den privaten Gebrauch - unzulässig ist. Eine solche Aufnahme greift in die Persönlichkeitsrechte der Vortragenden sowie der erkennbaren TeilnehmerInnen ein und stellt einen Verstoß gegen die DSGVO dar.
Bitte beachten Sie: Aufgrund der großen Anzahl von Personen, die trotz Anmeldung für eine Onlineveranstaltung nicht daran teilnehmen, werden wir diese zukünftig überbuchen. Um Ihre Teilnahme sicherzustellen, bitten wir Sie, sich bereits 10 Minuten vor der Veranstaltung in Zoom einzuloggen. Kapazitätsengpässe sind grundsätzlich nicht zu erwarten, für Ausnahmefälle in der Testphase ersuchen wir Sie um Entschuldigung. Wir passen die Buchungszahlen laufend an, um eine optimale Auslastung zu erreichen und somit möglichst vielen Mitgliedern die Teilnahme zu ermöglichen.
Sollten Sie nicht an der Veranstaltung teilnehmen können, ersuchen wir um Ihre rechtzeitige Abmeldung. So werden Plätze für die InteressentInnen auf der Warteliste frei. Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Mithilfe!
Referent/in
Dr.in Kathrin Hippler
Veranstaltet von
- Fachsektion KiJuFam
Landesgruppen / Fachsektionen
- Fachsektion Klinische Psychologie
- Fachsektion Kinder-, Jugend- und Familienpsychologie