Österreichische Akademie für Psychologen | ÖAP

Neue Entwicklungen in der Psychologischen Behandlung von Wahn und Halluzination

 23.10.2024 von 18:30 bis 20:00 Uhr | Zoom

Details

Neuere Entwicklungen in der Psychologischen Behandlung von Wahn und Halluzinationen

Die letzten Jahrzehnte haben das Verständnis von psychotischen Störungen grundlegend verändert. Zunächst wurde mit der Vorstellung aufgeräumt, dass es sich bei psychotischem Erleben um etwas gänzlich Fremdes handle, das mit normalpsychologischen Theorien nicht erklärbar und therapeutisch nicht behandelbar sei. Seither ist man dabei, ein immer besseres Verständnis der psychologischen Mechanismen zu erlangen, die der Entstehung und Aufrechterhaltung psychotischer Symptome zu Grunde liegen. Dieses Wissen wird nun nach und nach in therapeutische Interventionen übersetzt.
In dem Vortrag stelle ich zunächst die kognitive Therapie von Wahn und Halluzinationen vor, sowie die kognitiven Erklärungsmodelle, auf denen sie basiert. Diese Interventionen haben inzwischen eine breite Evidenzbasis und werden in verschiedenen Leitlinien empfohlen. Im zweiten Teil des Vortrags zeige ich, ausgehend von neuen Erkenntnissen zu psychologischen Mechanismen der Entstehung und Aufrechterhaltung von Wahn und Halluzinationen, weitergehende therapeutische Ansatzpunkte auf. Zu diesen gehören bei Wahn insbesondere die Arbeit an Sicherheitsverhalten, Emotionsregulation und meta-kognitiven Denkprozessen, und bei Halluzinationen die Arbeit an den Interaktionsmustern mit den gehörten "Stimmen". Dabei wird es auch um die Frage gehen, wie digitale Technologie für die Optimierung von Interventionen genutzt werden kann.

Referentin: Prof.in Dr.in Tania Lincoln, Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie, Fakultät für Psychologie und Bewegungswissenschaften der Universität Hamburg, Deutschland
Jahrgang 1972, studierte Psychologie an der Phillips-Universität Marburg und hat dort im Jahr 2003 promoviert. Ihre Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin am IPP in Münster schloss sie 2004 ab. Seit 2011 ist sie Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Hamburg, wo sie auch die wissenschaftliche Leitung einer Hochschul- und Ausbildungsambulanz innehat. Sie ist Mitglied in der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und derzeit Sprecherin der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Ihre Forschung befasst sich den psychologischen Mechanismen, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung von psychotischem Erleben führen. Sie nutzt dieses Wissen, um Therapien für Patienten mit Psychosen zu optimieren.

Um Anmeldung wird bis spätestens 22.10.2024 gebeten.

Laut Begutachtung durch den BÖP wird die Veranstaltung im Ausmaß von 2 Einheiten als Fortbildung laut Psychologengesetz 2013, BGBl. I 182/2013 anerkannt.

Wir weisen Sie darauf hin, dass die Aufzeichnung von Online-Veranstaltungen - auch für den privaten Gebrauch - unzulässig ist. Eine solche Aufnahme greift in die Persönlichkeitsrechte der Vortragenden sowie der erkennbaren TeilnehmerInnen ein und stellt einen Verstoß gegen die DSGVO dar.

Referent/in

Prof.in Dr.in Tania Lincoln, Universität Hamburg

Veranstaltet von

  • Fachsektion Klinische Psychologie

Landesgruppen / Fachsektionen

  • Fachsektion Klinische Psychologie
  • Fachsektion Psychotherapie

Veranstaltungsort

Online via Zoom