BÖP-Helpline beantwortete 12,58 Prozent mehr Anrufe
Die andauernden Teuerungen, die Klimakrise und die Kriege der jüngsten Gegenwart haben zu einem Anstieg psychischer Belastungen geführt – und ein Ende ist derzeit nicht in Sicht. Erste Anlaufstelle für viele Betroffene ist die BÖP-Helpline, das telefonische Beratungsservice des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen (BÖP). Kostenlos, anonym und kompetent wird dort seit mehr als 20 Jahren von ausgebildeten PsychologInnen eine fundierte, erste Orientierung in Form von psychologischer Beratung bzw. klinisch-psychologischer Krisenintervention geboten. Neben psychologischer Erster-Hilfe bietet die BÖP-Helpline auch Unterstützung, um geeignete PsychologInnen für eine weiterführende Behandlung im niedergelassenen Bereich zu finden.
12,85 Prozent mehr Anrufe bearbeitet
Im Jahr 2024 sind insgesamt 647 E-Mails und 1.159 Anrufe bei der BÖP-Helpline bearbeitet worden – dies bedeutet einen Anstieg der bearbeiteten Anrufe zum Vorjahr (1.027 Anrufe) um 12,85 Prozent. Der Großteil der Gespräche dauerte im Schnitt bis zu 30 Minuten (76 Prozent). Frauen wandten sich mit 73,63 Prozent deutlich häufiger bei Problemen bzw. Fragestellungen an die Helpline als Männer (26,07 Prozent) und nicht-binäre Personen (0,30 Prozent).
Am häufigsten riefen Betroffene an, um Unterstützung bei der Suche nach einer/einem passenden Klinischen PsychologIn zu erhalten. Zu den Hauptthemenschwerpunkten im letzten Jahr an der Helpline zählten u. a. Belastungsreaktionen, Familie/Kinder und Beziehung. Diese konnten die an der Helpline tätigen PsychologInnen vorwiegend in Beratungs- und Entlastungsgesprächen wie auch mit Hilfe von klinisch-psychologischer Krisenintervention abfangen und bearbeiten.
Durch die am 1. Jänner 2024 erfolgte Aufnahme der klinisch-psychologischen Behandlung in das Sozialversicherungsgesetz (ASVG) gibt es aktuell einen Kostenzuschuss der Versicherungen von etwa einem Drittel der Kosten für klinisch-psychologische Behandlung. Rund zwei Drittel müssen die Betroffenen weiterhin selbst bezahlen – für viele nicht leistbar. „Deshalb bleibt unser Ziel eine Sachleistungsvereinbarung und kostenfreie klinisch-psychologische Behandlungsplätze, um die psychosoziale Versorgung der Bevölkerung in Österreich zu sichern und den enormen Bedarf zu decken“, so BÖP-Präsidentin ao. Univ.-Prof.in Dr.in Wimmer-Puchinger.
Sie erreichen die BÖP-Helpline werktags von Montag – Donnerstag zwischen 9 und 13 Uhr. PsychologInnen stehen für Ihre Fragen und persönlichen Anliegen am Telefon unter 01/504 8000 und per E-Mail (helpline@psychologiehilft.at) zur Verfügung.