Österreichische Akademie für Psychologen | ÖAP

Weltsuizidpräventionstag 2024: Jeder Suizid ist einer zu viel

10.09.2024 | Öffentlichkeitsarbeit

BÖP plädiert für verstärkte Maßnahmen und Bewusstseinsbildung in der Suizidprävention

Anlässlich des Weltsuizidpräventionstages 2024 unterstreicht der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) die Bedeutung psychologischer Unterstützung bei der Suizidprävention. Suizid zählt zu den häufigsten Todesursachen bei jungen Menschen und älteren Erwachsenen weltweit. Die psychische Belastung durch Einsamkeit, Depression und gesellschaftlichen Druck erfordert dringend Aufmerksamkeit, denn es besteht Handlungsbedarf.

„Suizidgedanken können Menschen jeden Alters betreffen. Höchst besorgniserregend ist die Situation bei Kindern und Jugendlichen, die durch den Druck von Social Media, Perfektionserwartungen und Cybermobbing besonders gefährdet sind“, erklärt BÖP-Präsidentin ao. Univ.Prof.in Dr.in Wimmer-Puchinger. „Wir als Gesellschaft müssen dringend präventiv handeln, um diesen tragischen Verlusten entgegenzuwirken.“

Aktuelle Suizidzahlen und Entwicklungen in Österreich

Laut dem „Suizid- und Suizidpräventionsbericht 2024“ der Suizidprävention Austria (SUPRA) starben im Jahr 2023 in Österreich 1.212 Menschen durch Suizid - etwa dreimal so viele wie im Straßenverkehr. In Österreich sterben somit etwa 14 von 100.000 Menschen durch Suizid.

Trotz eines Rückgangs der Suizidrate seit den 1980er-Jahren sind die Zahlen alarmierend hoch. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Suizidrate bei Frauen 2023 ab, während sie bei Männern stabil blieb. Besonders auffällig ist, dass 80 Prozent der Suizidtoten Männer sind.

Gesellschaftlicher Diskurs ist notwendig

Unter dem Motto des diesjährigen Weltsuizidpräventionstages „Change the narrative, start the conversation“ fordert der BÖP eine offene und ehrliche Auseinandersetzung mit dem Thema Suizid und psychische Gesundheit. Nur durch offenen Dialog und das Enttabuisieren dieses sensiblen Themas können Menschen erreicht werden. Prävention beginnt mit dem Ernstnehmen schon der ersten Anzeichen, und PsychologInnen spielen dabei als professionelle Unterstützung eine entscheidende Rolle.

Präventiv können Klinische PsychologInnen und PsychiaterInnen dabei helfen, einen Ausweg zu finden. Der BÖP unterstützt beispielsweise durch die PsychologInnen-Suchmaschine „Psychnet“ sowie die BÖP-Helpline dabei, PsychologInnen zu finden und Hilfesuchenden zur Seite zu stehen.