„Gesund aus der Krise“: Evaluierung bestätigt große Wirksamkeit des Erfolgsprojekts
Rasche Hilfe für Kinder und Jugendliche – Internationales Best-Practice-Beispiel für psychosoziale Versorgung
Das vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) mit in Summe € 50,2 Millionen geförderte Projekt „Gesund aus der Krise“ freut sich über eine äußerst positive Evaluierung des ersten Projektzyklus seit April 2022 durch die Universität Innsbruck. Diese bestätigt, wie sehr das Projekt die psychische Gesundheit betroffener Kinder und Jugendlichen verbessert.
„Gesund aus der Krise“ wird vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) in enger Kooperation mit dem Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) umgesetzt. Seit Frühjahr 2024 ist auch der Österreichische Berufsverband für Musiktherapie (ÖBM) mit an Bord. Es bietet psychisch belasteten jungen Menschen von 0 bis 21 Jahren rasch eine kostenfreie und wohnortnahe klinisch-psychologische, gesundheitspsychologische oder psychotherapeutische sowie musiktherapeutische Beratung bzw. Behandlung.
Positive Bilanz: 95 Prozent erzielten Fortschritte
Rund 10.000 Kinder und Jugendliche wurden im ersten Projektzyklus von April 2022 bis Juni 2023 behandelt, 8.300 schlossen die Behandlung ab. Die hohe Qualität und Effizienz von „Gesund aus der Krise“ wurde im aktuellen Evaluierungsbericht der Universität Innsbruck bestätigt: 95 Prozent erzielten Fortschritte, 55 Prozent gute bis sehr gute Fortschritte. Im Durchschnitt nahmen die Kinder und Jugendlichen im Alter bis zu 21 Jahre zwölf Behandlungseinheiten in Anspruch. Bis zur ersten Behandlung vergingen durchschnittlich nur elf Tage.
Gesundheitsminister Johannes Rauch: „Der Evaluierungsbericht bestätigt, was ich regelmäßig in Gesprächen mit BehandlerInnen und den betroffenen Kindern und Jugendlichen sehe: ‚Gesund aus der Krise’ funktioniert und ist mittlerweile ein internationales Vorzeigeprojekt. Es bewahrt junge Menschen davor, dass psychische Belastungen zu chronischen Krankheitsbildern werden. Umso wichtiger ist es, dass wir ‚Gesund aus der Krise’ dauerhaft weiterführen.“
Im Durchführungszeitraum von 01.04.2022 bis 30.06.2023 wurden folgende Ergebnisse verzeichnet:
• Die als Ziel gesetzten mindestens 15.000 Kontaktaufnahmen wurden durch 13.943 Anrufe von KlientInnen, Obsorge berechtigten Personen und zuweisenden Stellen sowie 10.245 Anrufe durch BehandlerInnen erreicht.
• Insgesamt wurden 14.857 Anmeldungen durchgeführt.
• 875 BehandlerInnen bildeten österreichweit den BehandlerInnen-Pool.
• In Summe wurden 13.320 Matchings für das Einzelsetting sowie 378 Matchings für das Gruppensetting durchgeführt.
• In Summe kamen über 8.000 KlientInnen zu Beratungen und Behandlungen, in rund 15 % der Fälle kam es zu Beratung- und Behandlungsverlängerungen. Die vielen Verlängerungsansuchen zeigen, dass seitens der BehandlerInnen (und KlientInnen) oftmals noch Bedarf an zusätzlichen Behandlungseinheiten gesehen wurde. In Abwägung dieses Bedarfs mit dem Ziel der Fördergeberin, möglichst vielen Klient:innen den Zugang zu Behandlung zu ermöglichen, wurde mit den Verlängerungsgenehmigungen allerdings zunehmend zurückhaltender umgegangen.
„Der große Erfolg von „Gesund aus der Krise“ liegt in der Struktur: niederschwellig, ortsnah, kostenfrei und qualitativ hochwertig. Da „Gesund aus der Krise“ als Projekt zeitlich begrenzt ist, musste es von Jahr zu Jahr verlängert werden. Das muss ein Ende haben: Wir empfehlen daher, dass „Gesund aus der Krise“ zum fixen Bestandteil der Versorgung wird und in den Regelbetrieb übergeht,“ so a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger, Gesamtleitung „Gesund aus der Krise“ und Präsidentin des Berufsverbands Österreichischer PsychologInnen (BÖP).
Der vollständige Evaluierungsbericht ist hier abrufbar.
Weitere Informationen zu „Gesund aus der Krise“ finden Sie unter www.gesundausderkrise.at