Projekt „Gesund aus der Krise“ wird verlängert und aufgestockt
Das Gesundheits- und Sozialministerium verlängert das Projekt „Gesund aus der Krise“ bis Ende 2023 und stockt die Mittel auf 20 Millionen Euro auf. Damit können psychologische und psychotherapeutische Behandlungen von mehr als 10.000 Kindern und Jugendlichen bis zum Alter von 21 Jahren finanziert werden. Das gaben Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm am Donnerstag bekannt. Im laufenden Jahr erhielten aus dem Projekt mehr als 6.800 Kinder und Jugendliche Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie. Der Berufsverband der österreichischen PsychologInnen und der Österreichische Berufsverband für Psychotherapie begrüßen die Erhöhung der Mittel.
Home-Schooling, fehlender Kontakt zu Freundinnen und Freunden, Sorge um die eigene Gesundheit und die Eltern und Großeltern: Die Corona-Pandemie hat vor allem Kinder und Jugendliche stark belastet. Um betroffenen Kindern und Jugendlichen Unterstützung zu bieten, hat die Bundesregierung im März 2022 das Projekt „Gesund aus der Krise“ gestartet und mit 13 Millionen Euro unterstützt. Es ermöglicht einen niederschwelligen Zugang zu psychologischer und psychotherapeutischer Beratung und Behandlung.
„Alleine im ersten Jahr der Pandemie verzeichnete die WHO weltweit 25 Prozent mehr Fälle von Angstzuständen und Depressionen. Vor allem für Kinder und Jugendliche war die Corona-Pandemie eine große Belastung. Auch der Ukraine-Krieg, die Unsicherheit bei der Energieversorgung, die enormen Teuerungen, die Angst vor sozialem Abstieg belastet viele junge Menschen sehr. Mit dem Projekt ,Gesund aus der Kriseʻ stellen wir psychologische und psychotherapeutische Hilfe einfach und kostenlos zur Verfügung. Die finanziellen Mittel für das Projekt deutlich zu erhöhen, war mir ein besonderes Anliegen.“, betont Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch.
„Ich bin heute erleichtert und ein bisschen stolz, dass wir nach exakt 245 Tagen bekannt geben können, dass das Vorzeigeprojekt ,Gesund aus der Kriseʻ nicht nur fortgesetzt, sondern auch ausgebaut wird. Wir stocken budgetär um 53 Prozent auf 20 Millionen Euro auf und erweitern die Zielgruppe. Die Zahlen und Initiativen wie das ,Mental Healthʻ Volksbegehren der Initiative ,Gut und selbstʻ zeigen uns, dass der Bedarf an niederschwelliger psychologischer Hilfe weiterhin da ist. Die 20 Millionen Euro, die wir hier vorsehen, sind ein extrem wertvoller Beitrag. Psychische Gesundheit darf kein Tabu-Thema sein – weder am Esstisch noch im Arbeitsprogramm der Regierung“, so Staatssekretärin Claudia Plakolm.
„Kinder und Jugendliche sind von der Permakrise, die weit über Pandemie,
Krieg und Klima hinausgeht, psychisch stark und nachhaltig betroffen.
Es ist unsere Pflicht, die Sorgen, Ängste und Probleme der Kinder und
Jugendlichen ernst zu nehmen und sie zu unterstützen. Denn Kinder sind
unsere Zukunft, wir dürfen sie jetzt nicht alleine lassen. Das
europaweit einzigartige Projekt ,Gesund aus der Kriseʻ beweist, dass
eine breite psychologische und psychotherapeutische Versorgung sehr
schnell Wirkung zeigt und stabilisiert. Deshalb bin ich sehr dankbar,
dass unser gemeinsames Erfolgsprojekt ,Gesund aus der Kriseʻ verlängert
wird. Gemeinsam werden wir an einem Strang ziehen, um Kindern und
Jugendlichen rasch, unkompliziert und in unmittelbarer Nähe
psychologische und psychotherapeutische Hilfe zukommen zu lassen“, so
ao. Univ. Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger, Präsidentin Berufsverband Österreichischer
PsychologInnen.
„In der intensiven Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern der
Kinder und Jugendlichen in Österreich haben wir in den vergangenen
zweieinhalb Jahren die große Not, die Ängste und Sorgen, aber auch die
enorme Entlastung, wenn sie rasch und unbürokratisch Hilfe und
Unterstützung bekommen, tagtäglich kennengelernt. Mit ,Gesund aus der
Kriseʻ ist es uns gelungen, genau diesen so dringend notwendigen Support
in Form von psychologischer und psychotherapeutischer Beratung und
Behandlung zur Verfügung zu stellen. “, so Mag.a Barbara
Haid, Präsidentin Österreichischer Berufsverband für Psychotherapie.