BÖP unterstützt Anschober-Vorstoß: Psychische Versorgung muss für Betroffene zugänglicher werden
Der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) unterstützt die Forderung des neuen Gesundheitsministers Rudi Anschober nach einer besseren Versorgung von psychisch erkrankten Menschen in Österreich. Klar ist: Klinische PsychologInnen können im Schulterschluss mit anderen relevanten Gesundheitsberufen dazu beitragen, bestehende Versorgungslücken rasch zu schließen.
Klinische PsychologInnen behandeln wie PsychotherapeutInnen und PsychiaterInnen von Gesetzes wegen in Österreich Menschen mit psychischen Erkrankungen. Das Problem: Psychologische Therapie (klinisch-psychologische Behandlung) wird im Unterschied zu den Krankenhäusern im niedergelassenen Bereich derzeit nicht von der Österreichischen Gesundheitskasse als Kassenleistung finanziert – psychische Versorgung wird damit für viele Betroffene zu einem nicht leistbaren Luxus.
Dabei ist fix: Psychologische Therapie wirkt nachweislich, ist wissenschaftlich fundiert, effizient und methodenübergreifend. Sie ist zielorientiert, evidenzbasiert und wird in allen Settings, bei allen Altersgruppen und allen psychischen Erkrankungen, bei Menschen mit chronischen und/oder somatischen Erkrankungen erfolgreich angewandt.
Um die aktuellen Versorgungslücken zu schließen und mehr erkrankten Menschen eine Therapie zu ermöglichen, fordert der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen daher schnellstmöglich die Aufnahme der Psychologischen Therapie als Kassenleistung ins Allgemeine Sozialversicherungsgesetz. Nicht umsonst wird unsere aktuelle Petition mit eben dieser Forderung bereits von mehr als 20.000 Menschen unterstützt (zur Petition).
„Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit“ – dies ist auch dem neuen Gesundheitsminister ein Anliegen. „Für eine nachhaltige Verbesserung der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Österreich bedarf es aber vieler Ressourcen“, sagt BÖP-Präsidentin a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger. „Im Rahmen eines Masterplans wäre diese in enger Zusammenarbeit aller professioneller Psy-Berufe (PsychologInnen, PsychiaterInnen, PsychotherapeutInnen) gut umsetzbar.“