Österreichische Akademie für Psychologen | ÖAP

Welttag der Suizid-Prävention: PsychologInnen (BÖP) unterstützen WHO-Initiative

08.09.2015 | APA-OTS-Meldung
copyrigth: BÖP

Wien (OTS) - Am 10. September 2015 ist Welttag der Suizid-Prävention mit dem Schwerpunkttema "Verhütung des Suizides: "Reaching out and saving lives". Auch der BÖP unter-stützt diese Initiative der International Association for Suicide Prevention (IASP) und der Weltgesundheits-organisation (WHO) um deutlich zu machen, dass die bestehenden Bemühungen zur Prävention von Suizid gefördert und ausgeweitet werden müssen.

In Österreich starben im Jahr 2013 1.291 Personen durch Suizid und damit fast dreimal mehr Menschen als im Straßenverkehr (455 Tote). Seit den 1980er Jahren ist zwar ein deutlicher Rückgang der Suizidhäufigkeit zu beobachten, mit Beginn der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 verlangsamtesich dieser Rückgang jedoch deutlich. Weltweit sterben jährlich mehr als 800.000 Menschen durch Suizid. Ältere Menschen zählen zu den gefährdetsten Gruppen.

"Wenn ein Mensch sein Leben beendet, gehen dem Wochen, Monat oder manchmal sogar Jahre des psychischen Leidens voraus. Für die Angehörigen und engen Freunde gehört der Suizid eines nahen Angehörigen zu den schmerzlichsten und zugleich unergründlichsten Erfahrung ihres Lebens. Psychologische Beratung hilft Leben zu retten. Suizid ist vermeidbar", sagt die Psychologin Sandra Lettner, Präsidentin des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen, und verweist auf die positiven Trends aufgrund der Suizidprävention der letzten Jahre. Eine maßgebliche Rolle dabei spielen psychologische Ansätze in der Prävention wie auch in der Bewältigung.

Für die öffentliche Gesundheit entwickeln PsychologInnen als Berufsgruppe - aufbauend auf psychologisch-wissenschaftliche Erkenntnissen - Interventionen und Maßnahmen, wie Suizid vermieden werden kann: wesentlich sind die Stärkung von Eltern und Familien, die Entwicklung qualitativ hochwertiger Kindergärten und Schulen, das Bauen von sicheren und integrativen Stadtteilen und der niederschwellige und kostengünstige Zugang zu psychologischer Hilfe. Wesentlich ist ebenfalls die Schulung in Früherkennung und Frühintervention. PsychologInnen sind aktiv in der Verbreitung von nationalen Suizidpräventionsmaßnahmen tätig und auch die Schulung von Medien im Umgang mit Suiziden und Suizidprävention zählt zu den Kompetenzen von PsychologInnen.

Auf individueller Ebene bieten PsychologInnen psychologische (Krisen-)Interventionen, um Menschen in Not zu helfen oder höhere Risiken zu verhindern und sie unterstützen andere bei der Entwicklung ihrer psychischen Fähigkeiten in diesem Bereich. PsychologInnen zielen durch deren Kenntnisse und Fertigkeiten darauf ab, positive soziale Beziehungen zu fördern, die helfen, seelisches Leid zu verhindern, einschließlich jenes, das zum Suizid führt.

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Mag.a Monika GLANTSCHNIG

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