Österreichische Akademie für Psychologen | ÖAP

PsychologInnenverband fordert mehr Hilfe für Kinder von suchterkrankten Eltern

24.03.2015 | APA-OTS-Meldung
copyrigth: BÖP

Etwa 100.000 Minderjährige wachsen in Österreich mit einem alkoholkranken Elternteil auf. Für diese Kinder und Jugendlichen existieren in Österreich jedoch vergleichsweise wenig Hilfsangebote. Das liegt vor allem an der schweren Erreichbarkeit der Zielgruppe, denn es fällt Kindern und Jugendlichen oft schwer, sich jemandem anzuvertrauen.

Gefühle von Angst und Scham sind häufig Begleiter im Alltag und sie wollen das "Familiengeheimnis" nicht verraten. Sandra Lettner, Präsidentin des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen (BÖP), fordert daher den Ausbau präventiver Hilfe, um Kinder und Jugendliche zu unterstützen und sie mit den Problemen nicht alleine zu lassen.

Lettner: "Mehr SchulpsychologInnen an den Schulen sowie die vermehrte Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen wie KindergartenpädagogInnen und LehrerInnen können dazu beitragen, dass sich Kinder aus Familien mit Suchtproblemen trotz dieser Belastung gut entwickeln können".

"Diese Kinder und Jugendlichen sind in unterschiedlicher Art von der Alkoholerkrankung ihrer Eltern betroffen. Sie sind häufiger mit unvorhersehbarem, unberechenbarem Verhalten ihrer Eltern, mit Loyalitätskonflikten, Sorge um ihre Eltern oder (gewalttätigen) Streitigkeiten und Auseinandersetzungen ihrer Eltern konfrontiert, weiß Alfred Uhl, Leiter des Referates für Suchtpsychologie im Berufsverband Österreichischer Psychologinnen.

Die Entwicklung von Kindern aus alkoholbelasteten Familien verläuft sehr unterschiedlich. Auf der einen Seite können Kinder und Jugendliche, die trotz zahlreicher Belastungen und Risikofaktoren eine unauffällige Entwicklung durchlaufen, auf der anderen Seite kann das für Kinder und Jugendliche teils schwerwiegende Beeinträchtigungen zur Folge haben.

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